Was ist ein Burnout und Welche Ursachen hat er?
Erstmals wurde der Begriff Burn-out als psychologisches Phänomen von Bradley 1969 erwähnt, als er das Phänomen bei Bewährungshelfern diagnostizierte. Als Entdeckungszusammenhang des Burnouts gelten die Beobachtungen von Herbert J. Freudenberger (1926-1974), einem amerikanischen Psychoanalytiker. Unter den Burnout Ursachen finden sich: Ungleichgewicht zwischen Leistung und Anerkennung; Überforderung über längere Zeit, sowohl körperlich wie auch geistig; Mobbing; durch eine vom Arbeitsplatz ausgehende Belastung oder Stress, was wohl die an der häufigsten genannten Ursache darstellt.
Nach dem amerikanischen Psychologe Richard Lazarus wird Burnout durch einen andauernden Stress ausgelöst. Diesen Dauerstress kann die betroffene Peron mit ihren gegebenen Ressourcen nicht bewältigen. Die andauernde Diskrepanz zwischen:
- Externen Anforderungen bzw. Belastungen einerseits und
- Internen Ressourcen/Fähigkeiten zur Bewältigung der Beanspruchung andererseits
Wird oft als Gefühl von Ohnmacht wahrgenommen. Durch einen extremen Rückzug in anderen Lebensbereichen können die Anforderungen eines einzelnen Lebens- und/oder Arbeitsbereiches dann noch aufrechterhalten und gemeistert werden.
Charakterisiert werden kann dieser Zustand meist durch drei Hauptbeschwerde Bereiche:
- Andauernde Erschöpfung und Energielosigkeit.
- Entfremdung vom Beruf, abweisendes Verhalten und Zynismus im Arbeitsumfeld.
- Verminderte professionelle Leistungsfähigkeit.
In welchen Phasen läuft ein Burnout ab? Wie erkenne ich einen Burnout?
Nachfolgend sind die Burn-out Phasen nach Herbert J. Freudenberger und Gail North aufgelistet. Die Burn-out Phasen müssen nicht in dargestellten Reihenfolgen ablaufen.
- Drang anderen und/oder sich selbst etwas beweisen zu müssen.
- Erhöhtes Leistungsstreben, um hohen Erwartungen des Umfelds / oder von sich selbst gerecht zu werden.
- Andauernde Überarbeitung sowie Vernachlässigung von Familie und sozialer Kontakte.
- Überspielen, ignorieren oder übergehen eigener Probleme und Konflikte.
- Wiederkehrender Zweifel am eigenen Wertesystem wie an einst wichtigen Aspekten wie Hobbys und Freundesgruppen.
- Absinken der persönlichen Toleranzgrenze sowie die Verleugnung sich anbahnender Probleme.
- Begrenzung der sozialen Kontakte auf ein Minimum, starker Rückzug.
- Offensichtliche Verhaltensänderungen, zunehmende Ängstlichkeit, zunehmendes Gefühl der eigenen Wertlosigkeit.
- Ein zunehmend mechanischer, funktionaler Lebensverlauf. Folgende Depersonalisierung durch Kontaktverlust im sozialen Kontext wie auch zu sich selbst.
- Starkes Gefühl von innerer Leere. Versuch dieses Leeregefühl mit Vermeidungsstrategien wie erhöhte Sexualaktivität, veränderte Essgewohnheiten oder Drogenkonsum zu verdrängen.
- Symptome einer Depression wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit.
- Akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs, erste Gedanken an einen Suizid, um der Situation zu entfliehen.
Burnout Prävention / Was kann ich selbst tun?
Wie bereits beschrieben sind die häufigsten Burnout Ursachen Überbelastung oder Dauerstress und dies meist am Arbeitsplatz bzw. im Arbeitsumfeld. Wenn also die Stress verursachende Situation früh erkannt wird und diese zum eigenen Wohl verändert wird kann einem darauf folgenden Burnout vorgebeugt werden. Diese Stress Situation zu bemerken, gelingt meist aber nicht nur durch bloße selbst Beobachtung und Selbstreflektion. Hier ist es hilfreich das eigene Selbstbild mit dem Außenbild z.B. durch das des Sozialen Umfelds oder der Familie abzugleichen, um eine Veränderung früh zu erkennen. Fragen an uns selbst sowie an das Umfeld können sein:
- Hat sich meine soziale Interaktion verändert?
- Fühle ich mich kompetent genug die Anforderungen meiner Arbeit zu erfüllen?
- Nehme ich mich selbst und meine Bedürfnisse wahr?
- Bin ich präsent, wenn ich bei meiner Familie bin? / Werde ich als präsent wahrgenommen?
- Wie häufig kreisen meine Gedanken in meiner Freizeit um meine Arbeit?
- Fühle ich mich überfordert?
- Meine ich, dass ich durch Mehrarbeit meiner Aufgabe gerecht werden muss?
- Wie ist mein Selbstbild? / Positiv oder Negativ?
- Fühle ich mich öfters erschöpft und/oder niedergeschlagen?
Weitere Informationen zur Stressreduktion findest du in meinem anderen Artikel: Stressbewältigung mit Hypnose, in dem ich einige der Möglichkeiten der Hypnosetherapie / Hypnotherapie zur wirksamen Stressbewältigung darstelle und erläutere.